Die Gründung Frankenhains

Gründung

Im Jahre 1701 ließ der Landgraf, gewiss auf Anraten des Ziegenhainer Oberamtmannes
Alexander Rolaz du Rosey, um allen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, eine Siedlung auf dem Bergrücken oberhalb von Treysa anlegen, die den Namen Frankenhain erhielt. Jedoch waren die Treysaer Bürger mit dieser Lösung keineswegs einverstanden, denn in dem den Flüchtlingen zugewiesenen Gelände hatte die Stadt Treysa auch ihre Huten, die sie dadurch verlieren musste. In einer Eingabe an den Landgrafen baten die Treysaer als Entschädigung für die an die Flüchtlinge abzutretende Hutefläche um Zuweisung des kleinen und des großen Brotsacker als Hute, auch auf die Gefahr hin, dass sie etwas zu abgelegen für sie seien.
Die Bittschrift der Treysaer Bürgerschaft stieß beim Landgrafen auf vollstes Verständnis. Als Entschädigung für den Verlust der Hute am Frankenhain, auf dem Langenloh und dem Job gewährte er den Treysaern das Huterecht im großen Tiefenbach nach Wiera zu und im kleinen Brotsack. Sollte sich die Einwohnerschaft von Wiera aber über die Abgabe der Hute im Tiefenbach beschweren, dann sollte sie zur Ruhe gemahnt werden. Durch die französischen Flüchtlinge sei ein Notstand aufgetreten, dem abgeholfen werden müsse.

Damit war die Möglichkeit zur Gründung der französischen Kolonie gegeben. Der Zeitpunkt der Grundsteinlegung ist nicht auf den Tag zu bestimmen, jedoch sprechen Bürgermeister und Rat der Stadt Treysa in einem Schreiben an den Landgrafen Karl vom 23.04.1701 von der  Errichtung eines neuen Dorfes vor dem Frankenhain.

wassergraben

Die Gemarkungsgrenze bildete der sogenannte Wassergraben, der vom Dorf Sachsenhausen der Stadt Treysa das Wasser zuleitete. Dieser war lange Zeit für die Hugenotten sehr wichtig, denn er war die einzige Möglichkeit Wasser zu holen.

Die Skizze zeigt den ursprünglichen Verlauf des Wassergraben.

Die im Jahre 1701 in Frankenhain angesiedelten Hugenotten sind mit Berufsbezeichnungen
dem nachfolgenden Auszug aus dem Lager-, Stück- und Steuerbuch zu entnehmen.

Steuerbuch                                                Siedler

Von den ersten Ansiedlern ist Pierre Ferreau, der 1699 als dreizehnjähriger Junge ankam, der Einzige, der seinen Familiennamen in Frankenhain bis auf den heutigen Tag weitervererbt hat.

Quelle: Chronik des Hugenotten- und Geschichtsverein Frankenhain e. V.

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