Der Name „Hugenotten“
In der Regel wird der Name Hugenotten von dem deutschen Wort Eidgenossen abgeleitet (eiguenot). Diese 1520 im französischen Genf entstandene Bezeichnung galt zunächst den Bundesgenossen der dortigen Calvinisten. Die Eidgenossen in Bern und Zürich unterstützten die Reformation in der Stadt am Genfer See im Kampf um die Freiheit von Savoyen.
In Frankreich wurden die Anhänger Calvins dann als Hugenotten verunglimpft. Der Name Hugenotte ist erstmals 1551 als Schimpfwort in einer Handschrift aus Périgueux in der Guyenne nachgewiesen. Damals bezeichnete man Bilderstürmer als böse Hugenottenrasse.
Ebenfalls als Schimpfname ist die Bezeichnung Hugenott 1560 im Gebiet um Tours an der Loire den Protestanten beigelegt worden. Von Ihnen behauptete die katholische Partei der Guise, sie hätten sich bei Amboise (unweit von Tours) gegen den jungen französischen König Franz II. verschworen, um ihn von den Herzögen von Guise zu trennen.
Zu der Namengebung mag beigetragen haben, dass in Tours (an der Loire) eine Sage von dem französischen König Hugues Capet umging, der in der Stadt des Nachts als Gespenst nahe dem Hugo-Tor durch die Straßen schweifte. Es lag nahe, auch in den ungeliebten Protestanten lichtscheue Elemente zu sehen. Sie versammelten sich nur nachts im Geheimen in Tours, um als kleine Hugos, als Hugenotten, angeblich Anschläge und Verschwörungen auf die Staatsmacht zu planen.
Wie immer die Entstehung des Begriffes Hugenotten zu erklären ist, er hat sich in Frankreich nach 1560 als Bezeichnung für die Protestanten durchgesetzt. In der Zeit der Hugenottenverfolgungen verlor der Name Hugenott seinen negativen Klang und wurde zu einer ehrenvollen Bezeichnung. Sie hat auch in Deutschland bis zur Gegenwart einen guten Klang.
Quelle: Internetseite www.hugenotten-waldenserpfad.eu